Jetzt spenden
Pacific fishery

Fangtechnik Ringwaden-Fischerei

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mit der Ringwaden-Fischerei werden Schwarmfische, wie Heringe, Makrelen oder Thunfische, gefangen. Die Ringwade selbst ist ein Fanggerät, welches um 1820 in den USA erfunden wurde. Heutzutage sind die Ringwadenfischer mit effektiver Technik ausgerüstet, inklusive Echolot, schnellem Beiboot und manchmal sogar mit einem Hubschrauber. 

Nachdem die Schwärme mit einer sogenannten Fischlupe, einem speziellen Echolot, aufgespürt sind, wird das dreieckige Netz ausgelegt. Es ist mit Gewichten beschwert, bis zu 2000 Meter lang und bis zu 200 Meter tief. Das Netzende wird durch ein Schnellboot, dass sich vom Mutterschiff entfernt, ringförmig um den Fischschwarm ausgesetzt. Bojen halten die Oberleine an der Wasseroberfläche. Am unteren Ende des Netzes finden sich eingenähte Bleigewichte: Sie halten das Netz im Wasser gestreckt.

Das Herzstück einer Ringwade sind die an der Netzunterkante befindlichen Ringe, durch die eine Schnürleine gezogen wird. Das Netz wird mit der Schnürleine beutelartig zugezogen, bis die Fische komplett eingeschlossen sind. Sobald das Netz geschlossen ist, wird es längsseits geholt, um den Fang an Bord zu bringen. Der Gesamtvorgang wird als 'Set' bezeichnet.

Da sich Thunfische gern in großen Schulen nahe der Oberfläche aufhalten, können sie mit Ringwaden gut gefangen werden. Obwohl es sich um eine komplizierte Fischereimethode handelt, können Ringwaden sehr effizient sein und zu großen Fängen führen. Die größten der im zentralen und westlichen Pazifik operierenden Fangschiffe - sogenannte Super-Super-Seiner - ziehen bis zu 60 Tonnen Fisch täglich aus dem Wasser. Besonders problematisch dabei: In ihren Ringwadennetzen verfangen sich viele junge, noch nicht geschlechtsreife Thunfische. Speziell der Gelbflossen-Thun ist betroffen; ein großer Prozentsatz von Jungfischen dieser Art landet in den Netzen. Sie haben das fortpflanzungsfähige Alter noch nicht erreicht und sich dementsprechend auch noch nicht vermehrt. Deshalb hält Greenpeace ein Komplettverbot der Super- und der Super-Super-Seiner im westlichen und zentralen Pazifik für eine geeignete Maßnahme zur Bestandssicherung.

  • fishery Pacific

    fishery Pacific

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

Flunder
  • 23.10.2024

Fischfangquoten sollen helfen, das Gleichgewicht im Meer zu bewahren, doch politischer Druck und wirtschaftliche Interessen führen zu überhöhten Quoten – mit fatalen Folgen für das fragile Ökosystem.

mehr erfahren
Finnwal im Mittelmeer
  • 27.09.2024

1982 beschloss die Internationale Walfangkommission IWC weltweit kommerziellen Walfang zu verbieten. Doch noch immer erkennen nicht alle Länder dieses Verbot an. Immerhin gab es nun einen Teilerfolg.

mehr erfahren
Probenahme auf dem Bodden im Schlauchboot
  • 03.02.2022

Wissenschaftler:innen, Behörden und Umweltschützende stehen vor einem Rätsel: Warum verendeten zu Jahresbeginn massenhaft Fische im Jasmunder Bodden?

mehr erfahren
Fischerei mit Schleppnetzen und Grundschleppnetzen

Die Meere sind fast leergefischt. Zahlreiche Fischbestände stehen vor dem Zusammenbruch. Doch die Jagd geht weiter. Mit gigantischem Aufwand dringen Fangflotten in immer entferntere Gebiete vor.

mehr erfahren
fishery sea bass

Unser Verlangen nach Fisch übersteigt die Belastungsgrenzen des marinen Ökosystems bei weitem. Die Überfischung der Meere stellt damit eine große Bedrohung für die Meeresumwelt dar.

mehr erfahren
  • 18.09.2021

Die Fischerei im Indischen Ozean wird nicht ausreichend kontrolliert: Rund ein Drittel der untersuchten Fischpopulationen gelten bereits als überfischt.

mehr erfahren