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Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009
Nick Cobbing / Greenpeace

Grönland riskiert Ölpest

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Die britische Ölfirma Cairn Energy will mit Genehmigung Grönlands nahe der Diskobucht bohren. Hat man nichts aus der BP-Ölpest im Golf gelernt? 

Anlass der Empörung sind neue Bohrlizenzen, die die gröndländische Regierung am 17. August an die Ölfirma Cairn vergeben hat. Zwei Genehmigungen hat Cairn bereits erhalten: Seit dem 1. Juli 2010 bohrt das britische Unternehmen bereits etwa 170 Kilometer westlich der Diskoinsel. Einen Notfallplan für eventuellen Schadensfälle konnte Cairn der Öffentlichkeit bisher nicht präsentieren. Es sind die ersten Bohrungen der kleinen Firma in der Arktis - in über 300 Metern Tiefe. Entsprechend wachsen die Bedenken, ob und wie man für technische Unfälle und den finanziellen Schadensausgleich gerüstet ist.

Was tun, wenn's brennt?

In den letzten drei Monaten hat die Welt mit Schrecken die Folgen der von BP verursachten Ölkatastrophe auf die Region verfolgt. Ein Ölunfall in der Arktis hätte weitaus größere Konsequenzen, warnt Mads Flarup Christensen, Geschäftsführer von Greenpeace Nordic. Das Risiko eines Ölteppichs sei in der Arktis weitaus größer, die Kälte könne das Auflösen des Öls verhindern und das Fehlen jeglicher Infrastruktur mache die Aufräumarbeiten unmöglich.

Der Katastrophenplan der grönländischen Regierung sieht im Falle einer größeren Ölpest vor, auf zusätzliche Schiffe, Ölsperren und Material aus Schottland zurückgreifen. Eine gefährliche Verzögerung: Bei einem Ölunfall zählt jede Stunde, um das Öl auf der Wasseroberfläche zu sammeln und zu verbrennen - die einzige Möglichkeit in der Arktis.

Riskante Ölsuche im Eis

Es ist unverantwortlich von Cairn als einer weiteren britischen Ölfirma, ohne klaren Notfallplan die technischen Grenzen in einer solch empfindlichen Region wie der Arktis auszureizen, so Mads Flarup Christensen. Sie gehen damit für Klima, Natur und das Leben der Bewohner Grönlands ein extremes Risiko ein. Wir bei Greenpeace sehen eine vom Öl abhängige Welt, die verzweifelt nach dem letzten Öltropfen sucht und die klaren Signale, auf saubere Energien zu setzen, ignoriert.

Der Run auf das Öl beschäftigt Greenpeace-Büros weltweit: Mit zahlreichen Protestaktionen international und in Deutschland setzt sich Greenpeace für ein Ende der gefährlichen Tiefseebohrungen ein.

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