Buckelwal vor Rügen gesichtet
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Zwei Ornithologen entdeckten den Wal letzen Freitag vor der Küste Rügens. Eigentlich waren sie dort, um Vögel zu beobachten und sichteten dabei den Buckelwal. Knapp zwei Stunden lang schauten die beiden Vogelbeobachter dem Wal vor Kap Arkona bei seinen Luftsprüngen zu. Es ist davon auszugehen, dass der Wal auf dem Weg in die Arktis falsch abgebogen ist und sich in die Ostsee verirrt hat.
Langfristig kann der Buckelwal in der Ostsee nicht überleben, sagt Dr. Christian Bussau, Biologe bei Greenpeace. Es ist dort an vielen Stellen zu flach, stellenweise nur wenige Meter Wassertiefe. Beispielsweise in der Kadetrinne zwischen Rostock und dem dänischen Falster. Zudem findet der Wal zu wenig Nahrung und es gibt dort zu viel Schiffsverkehr und zu viel Unterwasserlärm.
Allein durch die Kadetrinne fahren täglich rund 200 Schiffe. Der Stress, dem der Meeressäuger ausgesetzt ist, wird wahrscheinlich sehr hoch sein. Man kann nur hoffen, dass der Wal Glück hat und wieder aus der Ostsee heraus zurück in den Atlantik findet.
Bussau sagt weiter: Es ist sehr schwierig, solchen Walen zu helfen, das ist die Erfahrung aus der Vergangenheit. Nur wenn sich der Buckelwal zum Beispiel in einem engen Hafenbecken verschwommen hat, könnte man versuchen, den Wal mit Booten vorsichtig herauszutreiben. Aber vorsichtig, sonst schädigt man das Tier, erhöht seinen Stress und schadet dem Wal mehr, als dass man ihm hilft.
{image_r}Buckelwale - die Akrobaten unter den Riesen
Buckelwale können bis zu 18 Metern lang und bis zu 30 Tonnen schwer werden. Sie leben in allen Weltmeeren. Ihre Sommerquartiere sind die Polarmeere, die Winterquartiere tropische und subtropische Gewässer. Hauptsächlich halten sich die Tiere in Flachmeerzonen auf, tiefere Meeresgebiete durchqueren sie nur auf ihren Wanderungen zwischen den Sommer- und Wintergebieten.
Bei ihren Wanderungen legen die Meeressäuger Tausende von Kilometern zurück und bevorzugen küstennahe Gewässer. Dabei kommt es sogar vor, dass sie in Buchten oder Flussmündungen vordringen. Buckelwale leben überwiegend allein oder tun sich zum Jagen und Paaren in kleinen Gruppen von zwei bis neun Tieren zusammen.
Bekannt sind Buckelwale auch für ihren charakteristischen Gesang. Er gehört zu den facettenreichsten Tierlauten überhaupt und wird hauptsächlich von männlichen Tieren unter Wasser produziert. Der Gesang besteht meist aus Einzelstrophen, die sich regelmäßig wiederholen. Jeder Wal hat seine eigenen Lieder, die sie im Laufe der Jahre umkomponieren, also verändern.
Buckelwale zeichnen sich zudem durch ihre akrobatischen Sprünge aus, bei denen sie sich mit dem gesamten Körper aus dem Wasser erheben können. Dabei klatschen sie häufig mit den Flippern oder der Fluke auf die Wasseroberfläche und lassen sich mit lauten Knallgeräuschen wieder ins Wasser fallen.