Können die Bienen jetzt aufatmen?
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Die Durchführungsverordnung der Europäischen Kommission (485/2013 ) verbietet den Einsatz der drei Gifte auf Pflanzen, die für Bienen attraktiv sind. Das führt zu einem Verbot auf: Mais, Raps, Soja, Gerste, Hirse, Hafer, Reis, Roggen, Sorghum und Weizen. Hier sollen die Pestizide als Saatgut-, Boden- sowie als Blattbehandlungen nicht mehr erlaubt sein.
Allerdings enthält die Verordnung auch eine Reihe von nicht ganz unwichtigen Ausnahmen. Zum Beispiel dürfen die Pestizide in geschlossenen Systemen wie Gewächshäusern weiterhin angewendet werden. Auch Pflanzen, die als nicht attraktiv für Bienen gelten und Getreide welches im Winter ausgesät wird, dürfen weiterhin damit behandelt werden. Auch auf Pflanzen, die nicht mehr blühen dürfen die Gifte angewendet werden. Einzig die Anwendung im privaten Bereich ist komplett verboten.
Die größten Schwachstellen des Verbotes:
- Das Verbot beachtet nicht, dass auch andere Pestizide negative Auswirkungen auf die Bienen haben können
- Das Verbot beachtet nicht , dass die Pestizide auch anderen Insekten schaden können
- Das Verbot beachtet keine wissenschaftlichen Belege, die zeigen, dass Pestizide die Gesundheit der Bienen schwächen können und sie anfälliger für Krankheiten machen
- Das Verbot beachtet nicht, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, durch die die Bienen mit den Giften in Kontakt kommen können
- Es gibt kein effektives Monitoring um festzustellen, ob die Maßnahmen erfolgreich sind
- Das Verbot beachtet nicht die Tatsache, dass es sich bei den Pestiziden um langlebige Stoffe handelt, die auch über Jahre in Böden bleiben können
Greenpeace begrüßt dieses teilweise und zeitlich beschränkte Verbot bei der Anwendung der Neonikotionoide, sieht aber noch Verbesserungsbedarf:
- Das Verbot muss unbefristet und ohne Ausnahmen gelten
- Das Verbot muss ausgeweitet werden auf andere Stoffe, die auch giftig für bestäubende Insekten sind
- Der ökologische Landbau muss vorangetrieben und weiter ausgebaut werden
- Natürliche Lebensräume der Tiere müssen in der Landwirtschaft gefördert werden
- Es müssen mehr Fördergelder in den ökologischen Landbau gesteckt werden, um Forschung, Entwicklung und Anwendung weiter zu verbessern