Jetzt spenden
16.9.2013: Schwedische und deutsche Greenpeace-Aktivisten protestieren auf Transportgleisen des Braunkohletagebaus Welzow-Süd gegen weitere Tegebaupläne des Konzerns Vattenfall
Daniel Müller / Greenpeace

Protest gegen Braunkohle in der Lausitz dauert an

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mit Klageandrohungen und aufdringlich nahen Filmaufnahmen hatten Einsatzkräfte der Polizei versucht, die Greenpeace-Aktivisten einzuschüchtern. Bahnarbeiter probierten vergeblich, die Schienen durchzuschneiden und diese gemeinsam mit den Aktivisten wegzutransportieren.

Die Neun sind die letzten der 40 schwedischen und deutschen Umweltschützer auf drei Transportgleisen des Tagebaus. Die anderen hat die Bereitschaftspolizei im Laufe des Tages von den Gleisen geräumt.

Mit ihrem friedlichen Protest fordern die Greenpeace-Aktivisten den Konzern auf, seine Anträge auf weitere Tagebaue in der Lausitz zu stoppen. Braunkohle ist einer der umweltschädlichsten Energieträger überhaupt.

"Vattenfalls Kohle tötet"

Unter anderem über diese Zufahrtsstrecke bringen Dutzende Kohlezüge täglich circa 17.000 Tonnen Braunkohle zum Vattenfall-Kraftwerk Schwarze Pumpe. Der schwedische Staatskonzern Vattenfall plant in der Lausitz fünf weitere Tagebaue, durch die 3000 Menschen ihre Heimat verlieren würden.

"Für jeden Schweden ist es eine Schande, dass der schwedische Staatskonzern Vattenfall in der Lausitz einige der schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas befeuert. Vattenfall muss seine Pläne für weitere Tagebaue sofort stoppen", fordert Emma Petersson, Energie-Expertin von Greenpeace Schweden. Umso mehr, so Petersson, als Vattenfall damit einige der schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas befeuert.

Tausende Einwendungen gegen Welzow-Süd II

Noch bis morgen haben Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, sich mit Stellungnahmen im sogenannten Braunkohlenplanverfahren grundsätzlich gegen den geplanten Tagebau auszusprechen. Greenpeace hat inzwischen tausende Einwendungen gegen Welzow-Süd II gesammelt und wird diese heute zusammen mit den Unterschriften von Bürgerinitiativen und anderen Umweltorganisationen den Behörden in Cottbus übergeben. Gerald Neubauer, Energieexperte von Greenpeace Deutschland sagt dazu, Ministerpräsident Woidke dürfe nicht die Stimme dieser Menschen ignorieren. Er müsse die geplanten Tagebaue stoppen.

Vattenfalls Pläne torpedieren Klimaschutzziele

Das Kraftwerk Schwarze Pumpe produziert täglich mehr als 32.000 Tonnen Kohlendioxid. Das entspricht dem durchschnittlichen CO2-Tagesausstoß von über 7 Millionen Mittelklassewagen oder von sämtlichen zugelassenen PKW in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. "Mit jedem Braunkohlezug nach Schwarze Pumpe, ruiniert Vattenfall das Klima, setzt tödlichen Feinstaub frei und verschmutzt unsere Flüsse. Mit diesem Irrsinn muss Schluss gemacht werden", sagt Emma Petersson. Greenpeace fordert einen Ausstieg aus der Braunkohle bis zum Jahr 2030.

Deutschland will bis zum Jahr 2020 den CO2-Ausstoß um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Bis zum Jahr 2050 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf mindestens 80 Prozent steigern. Die Genehmigung von Vattenfalls Plänen würde das Erreichen beider Ziele unmöglich machen. Gleichzeitig würde die Verstromung von Braunkohle bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus festgeschrieben. "Die Energiewende macht Braunkohle mittelfristig überflüssig. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Heimat Tausender Menschen dem Profit eines Konzerns geopfert wird", warnt Neubauer.

  • 16.9.2013: Schwedische und deutsche Greenpeace-Aktivisten protestieren auf Transportgleisen des Braunkohletagebaus Welzow-Süd gegen weitere Tegebaupläne des Konzerns Vattenfall

    Polizei ratlos?

    Überspringe die Bildergalerie
  • 16.9.2013: Schwedische und deutsche Greenpeace-Aktivisten protestieren auf Transportgleisen des Braunkohletagebaus Welzow-Süd gegen weitere Tegebaupläne des Konzerns Vattenfall
    Überspringe die Bildergalerie
  • 16.9.2013: Schwedische und deutsche Greenpeace-Aktivisten protestieren auf Transportgleisen des Braunkohletagebaus Welzow-Süd gegen weitere Tegebaupläne des Konzerns Vattenfall
    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Greenpeace-Aktivisten protestieren mit projizierten Sprüchen am neuen Kohlekraftwerk von Vattenfall in Moorburg, Hamburg.
  • 28.11.2024

Zu groß, zu schmutzig, zu spät: Mit Moorburg geht ein Kohlekraftwerk ans Netz, das heute niemand mehr braucht. Dahinter steckt eine bewusste Täuschung.

mehr erfahren
Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau
  • 19.11.2024

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren
Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren