- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Die Abschiebung von Schiffsschrott in arme Länder ist kein Einzelfall. Erst Mitte Februar hatte der französische Präsident Chirac nach heftigen Protesten von indischen Umweltschützern den Flugzeugträger Clemenceau zurückbeordert. Das astbestverseuchte Kriegsschiff sollte, wie die Blue Lady, auf dem Schiffsfriedhof in Alang verschrottet werden.
Die Entsorgung der ausgedienten Hochseeschiffe ist in Europa aufgrund der vielen Gefahren- und Schadstoffe besonders teuer. In rohstoffarmen Ländern hingegen, ist mit dem verseuchten Schrott noch ein Geschäft zu machen. Die Länder benötigen Stahl, den sie aus den alten Schiffen gewinnen können. Ohne Arbeitsschutz und Umweltschutzmaßnahmen zerlegen die Arbeiter das Schiff für einen Hungerlohn.
Die Blue Lady sollte bereits im Februar in Bangladesch verschrottet werden, wurde jedoch aufgrund der hohen Kontaminierung abgewiesen. Nun ist der ehemalige Kreuzer von einem indischen Schiffsverschrotter gekauft worden und hat am 6. Mai Malaysia verlassen. Greenpeace erwartet das Schiff zwischen dem 20.und 23.März in indischen Gewässern.
(Autorin: Petra Fischer)