7. bis 29. April 2011 in Fukushima
- Ein Artikel von Sigrid Totz
- Nachricht
Chronologie des Atomunfalls in Fukushima – Die Lage am vor Ort vom 7. bis zum 29. April 2011: Greenpeace kritisierte das Herunterspielen der Situation in Fukushima durch die WHO. Die Strahlenbelastung im Meer vor Fukushima war weiterhin hoch. Bei der Atomruine wurde erneut Plutonium gefunden, außerdem haben sich die Werte radioaktiven Jods und Cäsiums vervielfacht. Im Reaktor 2 befand sich viel radioaktiv verseuchtes Wasser, das abgepumpt werden muss. Es wurde eine 20km-Sperrzone um das AKW eingerichtet. Den Evakuierten wurde erlaubt, persönliche Gegenstände aus ihren Häusern zu holen. Einige Arbeitende waren einer zu hohe Strahlendosis ausgesetzt. Roboter wurden eingesetzt, um die Strahlung auf dem AKW-Gelände zu messen. Auch an Lebensmitteln wurden erhöhte Strahlenwerte festgestellt.
WHO spielt Gesundheitsgefahr durch Fukushima herunter
Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April fordert Greenpeace die UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, zuverlässige Informationen über die gesundheitlichen Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Fukushima vorzulegen und den Maulkorberlass der Internationalen Atomenergiebehörde abzustreifen.
In den Wochen zuvor wurde über tausendfache Grenzwertüberschreitungen für radioaktive Stoffe durch die havarierten Reaktoren in Fukushima berichtetet. Doch das für den Westpazifik zuständige Büro der UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO) spielt die Gesundheitsrisiken herunter. In der Zusammenfassung zu ihrem letzten Situationsbericht vom 6. April teilte die WHO beispielsweise mit, die im Seewasser am 3. April gezogenen Proben lägen unter den zulässigen Grenzwerten für Jod-131, während Medien am selben Tag berichteten, dass im Meer eine Strahlendosis gemessen worden sei, die den Grenzwert um das 4000-Fache übertrifft.
Die Luftbelastung außerhalb der Evakuierungszone um Fukushima bezeichnete die WHO am 4. wie am 6. April als stabil. Sie liege zwar über den Werten vor der Nuklearkatastrophe - es sei jedoch nicht von Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung auszugehen. Dies widerspricht den Messungen von Greenpeace. 30 Kilometer von der Atomruine entfernt stellte das Greenpeace-Team Strahlung bis zu 47 Mikrosievert pro Stunde fest. Bei solchen Werten ist die erlaubte maximale Jahresdosis in weniger als 24 Stunden erreicht.
Hintergrund für das kontinuierliche Herunterspielen der Gefährdungen durch die aus Fukushima entweichende Strahlung ist eine Vereinbarung der WHO mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) aus dem Jahre 1959. In dieser Vereinbarung gewährt die WHO der IAEO die Kontrolle über alle Gesundheitsstudien zu Folgen radioaktiver Strahlung und billigt damit, dass sie in ihrer Arbeit eingeschränkt wird.
Die WHO war bereits in ihrer Bewertung der Tschernobyl-Katastrophe kritisiert worden. Auch bei Fukushima spielt die WHO das Ausmaß des Unglücks, der freigesetzten Strahlung und der damit zusammenhängenden Gesundheitsgefährdung herunter.
"Die Menschen in der Region um Fukushima haben das Recht, über die Gesundheitsgefahren durch die Atomkatastrophe aufgeklärt und angemessen geschützt zu werden", sagt Greenpeace-Sprecher Jürgen Knirsch. "Das ist auch Aufgabe der WHO. Die Weltgesundheitsorganisation muss ihrer internationalen Verantwortung gerecht werden. Sie muss zeitnahe und aktuelle Informationen vorlegen und auch unabhängige Messungen ermöglichen. Spätestens jetzt muss die die WHO einschränkende Vereinbarung mit der Internationalen Atomenergiebehörde aufgekündigt werden."
Timeline Donnerstag, 07. April 2011
18:03 Uhr: NHK meldet, dass alle Tsunami-Warnungen aufgehoben wurden. (NHK)
17:52 Uhr: Weder in Fukushima Daiichi noch beim Atomkraftwerk Onagawa sind nach dem Beben abnormale Strahlenwerte gemessen worden. (Kyodo)
17:31 Uhr: Angeblich gibt es nach dem Beben bei keinem der sechs Reaktoren am AKW Fukushima 1 (Daiichi) Probleme. Die Arbeiten gehen laut Kyodo weiter, es wird weiterhin Kühlwasser zugeführt. NHK meldete zuvor, dass die Arbeiter:innen evakuiert worden seien und zurückkehren würden, sobald Entwarnung gegeben worden sei. Im Atomkraftwerk Onagawa wurden bei dem Beben zwei von drei Leitungen beschädigt, die externe Stromversorgung damit beeinträchtigt. Dies sei der japanischen Atomsicherheitsbehörde zufolge jedoch unproblematisch. (Kyodo/NHK)
16:56 Uhr: Der Nordosten Japans ist erneut von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Das Beben hatte die Stärke 7,4 auf der Richterskala. Es ging eine Tsunami-Warnung hinaus.
14:56 Uhr: Im Europaparlament herrscht Uneinigkeit darüber, wie mit den Folgen des Atomunfalls von Japan umzugehen ist. Mit knapper Mehrheit wurde laut ftd.de eine fraktionsübergreifende Entschließung mit Forderungen nach Stilllegung gefährlicher Anlagen und nach einem Moratorium für den Bau neuer Anlagen abgelehnt. Auch sind in Straßburg einzelne Entschließungen von Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberalen, Konservativen und den Grünen wurden zurückgewiesen worden. (ftd.de)
14:39 Uhr: Wie n-tv berichtet, sind in Südkorea aus Angst vor radioaktivem Niederschlag einige Schulen geschlossen worden. Auch haben die Behörden vor Aufenthalten im Freien gewarnt. (n-tv.de)
12:49 Uhr: Im Meer vor Fukushima ist die Strahlenbelastung auch nach Abdichten des Lecks weiter hoch. Der staatliche Nachrichtensender NHK meldete am Donnerstag, die Messwerte vom Mittwoch hätten eine um das 140 000-fach erhöhte Belastung mit dem radioaktiven Jod-131 ergeben. Tepco zufolge sei die Strahlung mit 5600 Becquerel pro Kubikzentimeter aber nur noch halb so hoch wie am Dienstag. (dpa)
11:48 Uhr: Kyodo berichtet, dass die japanische Regierung darüber nachdenkt, den Evakuierten rund um die Atomanlage Fukushima eine kurzzeitige Rückkehr in ihre Häuser zu erlauben. Dabei solle den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, Bedarfsgegenstände und Wertsachen zu holen. Derzeit überlege man, wie bei einem solchen Besuch die Sicherheit der Menschen gewährleistet werden könne, so Regierungssprecher Edano. (Kyodo)
Timeline Freitag, 08. April 2011
12:17 Uhr: Die japanische Regierung denkt darüber nach, den Evakuierungsradius zu erweitern. Eventuell soll auch Bewohner:innen außerhalb der 30 Kilometer-Zone um den Katastrophenreaktor zum Verlassen ihrer Wohnungen geraten werden. Das berichten japanische Medien. (dpa)
12:07 Uhr: Bei dem schweren Nachbeben am Donnerstag sind der Nachrichtenagentur Jiji Press zufolge mindestens vier Menschen gestorben und 140 weitere verletzt worden. Das Epizentrum des Bebens lag in der Präfektur Miyagi, in etwa 40 Kilometern Tiefe. Es hatte zahlreiche Brände und vielerorts Stromausfall ausgelöst. (dpa)
11:39 Uhr: Nach dem starken Beben am Donnerstag, war von einem Wasserleck und zwei beschädigten Stromleitungen im Atomkraftwerk Onagawa berichtet worden. Laut NHK sei jedoch die Kühlung der Brennstäbe durch eine dritte funktionierende Energiequelle weiter gewährleist. Auch seien keine erhöhten Strahlenwerte außerhalb des Kraftwerks gemessen worden. (tagesschau.de/NHK/ftd)
Timeline Freitag, 15. April 2011
11:35 Uhr: Geschmolzener Brennstoff hat sich als körnige Masse am Boden der Reaktordruckbehälter angesammelt, meldet die japanische Atomenergieverband. In Bodenproben auf dem Gelände der Atomruine wurde zum dritten Mal Plutonium gefunden. Die Techniker versuchen nach wie vor, die Reaktoren zu stabilisieren, Lecks abzudichten und Stickstoff in Block 1 zu pumpen, um eine Wasserstoffexplosion zu verhindern. (Kyodo News)
11:10 Uhr: Überblick über die vergangenen Tage. Weitere Nachbeben haben die Region im Nordosten Japans erschüttert. Das Greenprace-Messteam vor Ort hat erhöhte Cäsium-Werte in Fukushima City und anderen Gegenden gefunden. Die Strahlenschutzexperten haben ihre Erkenntnisse am 11. April auf einer Pressekonferenz in Tokio vorgestellt. Sie fordern mehr Schutz für die Bevölkerung. Die japanische Regierung will nun doch mehr Menschen evakuieren. Für Samstag ist Wind aus Norden angekündigt. Er könnte radioaktive Partikel in Richtung Tokio tragen.
Timeline Dienstag, 19. April 2011
Japans Regierung hält eine komplette Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima Eins für unwahrscheinlich. Das hat Regierungssprecher Yukio Edano am Dienstag mitgeteilt. So lange die Reaktoren gekühlt würden, sei diese Gefahr gebannt. Die Atomaufsichtsbehörde hatte zuvor bekannt gegeben, dass in den Reaktoren 1, 2 und 3 die Brennstäbe zumindest teilweise geschmolzen seien. Auch könnten, laut Betreiberfirma Tepco, die gebrauchten Brennstäbe in Reaktor 2 beschädigt sein. Dies werde geprüft.
Die zur Kühlung eingesetzten Millionen Liter Wasser behindern weitere Arbeiten. In Reaktor 2 befinden sich geschätzte 25.000 Tonnen stark verseuchten Wassers. Hier haben Arbeiter mit dem Abpumpen begonnen. Es sei möglich, täglich rund 480 Liter zu entfernen, meldete die Agentur Jiji. Das radioaktiv verseuchte Wasser aus Reaktor 2 wird in eine Auffanganlage geleitet. In den Reaktoren 1 und 3 befinden sich geschätzte 42.500 Tonnen allerdings relativ gering verstrahlten Wassers.
Gleichzeitig wurden nun auch zum ersten Mal ferngesteuerte Roboter in den Reaktoren 1 und 3 eingesetzt. Mit Hilfe der Geräte wird Strahlendosis, Temperatur und Druck gemessen, um zu prüfen, ob in den Reaktoren Menschen arbeiten können. In Block 1 sind 10 bis 49 Millisievert pro Stunde gemessen worden, in Block 3 waren es 28 bis 57 Millisievert pro Stunde. Damit ist die Strahlenbelastung fast 6000-mal höher als während des Normalbetriebs.
Die EU-Kommission hat ihren Mitgliedsstaaten derweil einen einheitlichen Grenzwert für Schiffe aus Japan empfohlen. Der Wert liegt bei 0,2 Mikrosievert pro Stunde, was auch dem in Deutschland geltenden Grenzwert entspricht. Wird bei einem Schiff eine höhere Kontamination gemessen, müssen die anderen EU-Staaten über das Warnsystem für nukleare Notfälle Ecurie informiert werden. Bei leichter Kontamination können die Schiffe abgewaschen werden. Die Kommission geht davon aus, dass es keine Fälle mit hoher radioaktiver Belastung geben werde. (Spiegel.de/dpa)
Timeline Mittwoch, 20. April 2011
In der japanischen Regierung wird derzeit darüber diskutiert, die 20 Kilometerzone rund um das Atomkraftwerk Fukushima dauerhaft zu sperren und den Zutritt komplett zu verbieten. (dradio.de)
Noch in der vergangenen Woche wurde berichtet, dass den Evakuierten erlaubt werden solle, in ihre Häuser zurückzukehren, um persönliche Gegenstände zu holen.
Timeline Donnerstag, 21. April 2011
14:06 Uhr: In Japan bleiben die Schulen weiter geöffnet. Wie die Nachrichtenagentur Jiji-Press berichtet, hat die japanische Regierung beschlossen, dass Schulen und Spielplätze so lange geöffnet bleiben, wie die Strahlendosis unter freiem Himmel nicht mehr als 3,8 Microsievert pro Stunde beträgt.
Damit wäre ein Mensch, der sich täglich acht Stunden draußen bewegt, innerhalb von einem Jahr einer Dosis von rund 20 Millisievert ausgesetzt.
Im Vergleich: Der Strahlengrenzwert in Deutschland beträgt 1 Millisievert pro Jahr für Normalbürger. 20 Millisievert gelten hierzulande für strahlenexponierte Personen, wie z. B. Arbeiter:innen in einem Atomkraftwerk. Da jedoch Kinder und Heranwachsende einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, dürfen in solchen Berufen nur Volljährige arbeiten.
Timeline Dienstag, 26. April 2011
16:02 Uhr: Das Abpumpen radioaktiven Wassers hat laut Betreiberfirma Tepco äußerste Priorität. Am Wochenende hatte das Unternehmen angekündigt, weitere Zwischenlager bauen zu wollen. Bis Anfang Juni sollen Kapazitäten für 31.400 Tonnen des verstrahlten Wassers geschaffen werden. Die Wassermassen gefährden die Arbeitenden, sodass es zu Verzögerungen bei den Reparaturen am Kühlsystem kommt.
Wie Kyodo meldet, soll aus Reaktor 1 möglicherweise Wasser auslaufen. Dadurch könnte das Einleiten von Kühlwasser in die innere Schutzhülle werden - dieses ist enorm wichtig, um die Brennstäbe vor dem Schmelzen zu bewahren. Am Dienstag werden ferngesteuerte Roboter eingesetzt, um dies zu prüfen.
12:20 Uhr: Die Nachrichtenlage zum havarierten Atomkraftwerk Fukushima wird dünner - doch Entwarnung bedeutet das keineswegs.
In Fukushima haben sich innerhalb eines Monats die Werte radioaktiven Jods und Cäsiums vervielfacht. Cäsium 134 und 137 wurden in 250-fach höheren Dosen gemessen, die Werte von Jod-131 haben sich verzwölffacht. Das berichtet der japanische Nachrichtensender NHK. Auch steigt der Pegelstand des radioaktiv verseuchten Wassers weiter an. Aktuell müssten etwa 70 000 Tonnen abgepumpt werden.
Derweil ist in der Gegend um das Atomkraftwerk von der japanischen Regierung eine Sperrzone eingerichtet worden. Bisher waren immer wieder Flüchtlinge in das stark radioaktiv verseuchte Gebiet zurückgekehrt, um Sachen aus ihren Häusern zu holen. Seit Donnerstag darf das Gebiet in einem Radius von 20 Kilometern um die havarierte Atomanlage nur noch mit staatlicher Genehmigung betreten werden. (dpa/n-tv)
Timeline Mittwoch, 27. April 2011
12.06 Uhr: Mindestens eine Arbeiter:innein hat im havarierten Atomkraftwerk eine viel zu hohe Strahlendosis abbekommen. Bei der über Fünfzigjährigen wurden schon Ende März 17,55 Millisievert gemessen. Dieser Wert ist mehr als dreifach höher als die innerhalb von drei Monaten erlaubten fünf Millisievert. Das berichtet Betreiber Tepco laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Zwar ginge es der Frau gut, die größten Gefahren einer zu hohen Strahlendosis sind jedoch Langzeitfolgen wie Krebs. Zwei andere Frauen haben möglicherweise ebenfalls zu hohe Dosen abbekommen. Wie genau dies passieren konnte, sei unklar. Jiji zufolge sei möglich, dass die Arbeiterinnen radioaktiven Staub eingeatmet hätten. Inzwischen werden in Fukushima keine Frauen mehr am zerstörten AKW eingesetzt.
Schon vor einigen Tagen war berichtet worden, dass es mittlerweile 30 Arbeiter:innen gibt, die eine Strahlendosis von mehr als 100 Millisievert abbekommen haben. In Deutschland dürfen strahlenexponierte Personen, wie Mitarbeiter:innen eines AKW, einer jährlichen Dosis von 20 Millisievert ausgesetzt werden.
Derweil wurde von den zur Analyse eingesetzten ferngesteuerten Roboter an Reaktor 1 kein bemerkenswerter Wasserausfluss festgestellt. Die Überprüfung wird jedoch fortgesetzt. So, dass nach Möglichkeit in den nächsten Tagen wieder damit begonnen werden kann, die Brennstäbe vollständig mit Wasser zu bedecken.
Außerdem wurde am Mittwoch in der Stadt Koriyama, etwa 50 Kilometer vom Atomkraftwerk entfernt, damit begonnen, auf Spielplätzen von Schulen und Kindergärten den Boden abzutragen. Hierdurch sollen die Kinder bald wenigstens zeitweise wieder draußen spielen können. Teilweise waren hier im Boden Strahlenwerte von 3,8 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden. (dpa)
Timeline Donnerstag, 28. April 2011
17:57 Uhr: Wie der Sender NHK berichtet, sind in Fisch und Spinat erhöhte Dosen radioaktiven Cäsiums gefunden worden. Die Lebensmittel stammten aus der Nähe des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima. Beim Spinat seien Werte etwa doppelt so hoch wie zulässig gewesen, beim Fisch fünf- bis sechsmal höher als der Grenzwert.
Noch immer ist unklar, ob die Reaktoren dicht sind oder nicht. Betreiberfirma Tepco pumpt derzeit mehr Wasser in Reaktor 1. Der Konzern will damit einerseits die Kaltabschaltung des Reaktors proben und außerdem prüfen, ob es weitere Lecks in der Hülle gibt. Tepco plant die so genannte Kaltabschaltung bis Jahresende. Um Reaktor 1 dauerhaft kühlen zu können, müssten große Wassermengen eingefüllt werden. Diese könnten allerdings neue Risse in der Reaktorhüllte verursachen. Problematisch ist auch, dass das Becken mit den Abklingelementen immer noch offen liegt, wodurch weiter Radioaktivität freigesetzt wird. Das belastete Abwasser aus dem Atomkraftwerk Fukushima soll nach Regierungsangaben ab Juni dekontaminiert werden. (Quellen: dpa/stern.de/taz.de)
Timeline Freitag, 29. April 2011
15:23 Uhr: Nachdem am Donnerstag 10 Tonnen Kühlwasser in den Reaktor gepumpt worden waren, plant Tepco die Menge des Kühlwassers für Reaktor 1 auf sechs Tonnen zu reduzieren. So solle die Gefahr einer möglichen Wasserstoffexplosion verhindert werden. Das berichtet Jiji Press. (dpa)
10:48 Uhr: Im havarierten Atomkraftwerk Fukkushima Daiichi sind seit Mitte April zwei in den USA hergestellte Roboter im Einsatz. Jetzt will Betreiberfirma Tepco drei weitere Geräte einsetzen, um die Mitarbeiter vor hoher Strahlungsbelastung zu schützen. Radioaktive Strahlung in den Reaktorgebäuden verhindert, dass wichtige Kühlfunktionen wieder hergestellt werden können. Zwei der Roboter werden vom US-Energieministerium bereitgestellt. Wie Nikkei berichtet, seien die Talon-Roboter mit Kameras zum Aufspüren von Gamma-Strahlung und GPS ausgestattet. Die Maschinen sollen innerhalb und außerhalb der Reaktorgebäude Strahlenmessungen vornehmen. Ein drittes Gerät ist der in Japan entwickelte Quince-Roboter. Dieser sei besonders für den Einsatz auf unebenem Gelände geeignet. Er soll zur Steuerung der Pumpen genutzt werden, die zur Kühlung der abgebrannten Brennelemente Wasser in die beschädigten Abklingbecken spritzen. (dpa)